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Was ist... IDC-O?
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- Till Heller
Die Internationale Klassifikation der Krankheiten für Onkologie (ICD-O) ist ein spezialisiertes System zur Kodierung von Tumorerkrankungen. Sie wird von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) herausgegeben und dient der detaillierten Erfassung von Tumoren anhand ihrer Histologie und ihres Ursprungsortes. In der Pathologie spielt die ICD-O eine zentrale Rolle, da sie eine präzise Klassifikation und Dokumentation von Krebserkrankungen ermöglicht.
Struktur der ICD-O
Die ICD-O besteht aus zwei Hauptkomponenten:
Topographie-Codes (C00-C80) – Diese basieren auf der ICD-10-Klassifikation und geben die anatomische Lokalisation des Tumors an. Die Topographie-Codes bestehen aus vier Zeichen (z. B. C50.3 für einen Tumor in der unteren äußeren Quadrante der Brust) und erfassen den primären Ursprungsort der Neoplasie.
Morphologie-Codes (8000/0 – 9999/3) – Diese beschreiben die histologische Charakteristik des Tumors sowie dessen Malignitätsgrad. Ein Morphologie-Code besteht aus fünf Ziffern, wobei die ersten vier die Zell- und Gewebeart angeben (z. B. 8140 für Adenokarzinom) und die fünfte Ziffer den biologischen Verhaltenstyp kodiert: ´´´
- /0: Benigne Tumoren
- /1: Unsichere oder grenzwertig maligne Tumoren
- /2: In-situ-Neoplasien
- /3: Maligne, invasive Tumoren
- /6: Metastatische Tumoren
- /9: Malignität, unbestimmt ob primär oder sekundär ´´´ Ein ICD-O-Code setzt sich aus einem Topographie- und einem Morphologie-Code zusammen, um eine exakte Beschreibung des Tumors zu gewährleisten.
Bedeutung der ICD-O in der Pathologie
Die ICD-O ist für Pathologen von großer Bedeutung, da sie eine präzise Erfassung der Tumorhistologie erlaubt. Dies ist essenziell für die onkologische Diagnostik, die epidemiologische Forschung und die Erstellung von Krebsregistern. Mithilfe der ICD-O können Tumoren weltweit standardisiert klassifiziert werden, was die Vergleichbarkeit und Analyse von Daten erheblich verbessert.
Die ICD-O wird regelmäßig aktualisiert, um neue Erkenntnisse in der Onkologie zu berücksichtigen. Die derzeitige Version, ICD-O-3, bildet die Grundlage für moderne Tumorklassifikationen und ermöglicht eine noch genauere Beschreibung maligner und benigner Tumoren.