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Was ist... FIGO?

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    Till Heller
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FIGO-Klassifikation: Stadieneinteilung gynäkologischer Tumoren

Die FIGO-Klassifikation ist ein international anerkanntes System zur Stadieneinteilung von gynäkologischen Krebserkrankungen. Sie wurde von der Fédération Internationale de Gynécologie et d’Obstétrique (FIGO) entwickelt und dient dazu, die Ausbreitung von Tumoren in den weiblichen Fortpflanzungsorganen einheitlich zu bewerten. Die FIGO-Klassifikation wird häufig in Kombination mit der TNM-Klassifikation verwendet.

Anwendungsbereiche der FIGO-Klassifikation

Die FIGO-Klassifikation findet Anwendung bei folgenden gynäkologischen Krebsarten:

  • Zervixkarzinom (Gebärmutterhalskrebs)
  • Endometriumkarzinom (Gebärmutterschleimhautkrebs)
  • Ovarialkarzinom (Eierstockkrebs)
  • Vaginalkarzinom (Scheidenkrebs)
  • Vulvakarzinom (Schamlippenkrebs)

Struktur der FIGO-Klassifikation

Die Stadieneinteilung erfolgt je nach Tumorart unterschiedlich, basiert jedoch auf einem einheitlichen Prinzip:

  • Stadium I: Der Tumor ist auf das Ursprungsorgan begrenzt.
  • Stadium II: Der Tumor hat sich lokal ausgebreitet, bleibt aber in der Nähe des Ursprungsorgans.
  • Stadium III: Der Tumor zeigt eine weiter fortgeschrittene lokale oder regionale Ausbreitung, oft mit Lymphknotenbefall.
  • Stadium IV: Es sind Fernmetastasen vorhanden.

Zusätzlich können Unterklassifikationen existieren (z. B. IIA, IIB), die die Tumorausdehnung weiter spezifizieren.

Bedeutung der FIGO-Klassifikation

Die FIGO-Klassifikation spielt eine zentrale Rolle in der Gynäkoonkologie, da sie:

  • eine standardisierte Einschätzung der Tumorausbreitung ermöglicht,
  • eine Vergleichbarkeit von Studien und Behandlungsansätzen herstellt,
  • die Grundlage für Therapieentscheidungen bildet,
  • Prognosen über den Krankheitsverlauf verbessert.