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Was ist ein Mikrotom?

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    Till Heller
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Was ist ein Mikrotom?

Ein Mikrotom ist ein Präzisionsgerät, das in der histologischen Diagnostik verwendet wird, um hauchdünne Gewebeschnitte anzufertigen. Diese Schnitte sind so dünn, dass sie unter dem Mikroskop untersucht werden können. Das Mikrotom ist damit eines der wichtigsten Werkzeuge in der Pathologie und Histologie.

Funktionsweise

Das Mikrotom funktioniert ähnlich wie ein sehr präziser Hobel. Es schneidet von einem in Paraffin eingebetteten Gewebeblock ultradünne Scheiben ab:

  1. Das Gewebe wird fest eingespannt
  2. Ein extrem scharfes Messer wird in definiertem Abstand am Gewebeblock vorbeigeführt
  3. Die entstehenden Schnitte (2-7 Mikrometer dünn) werden auf Objektträger aufgezogen

Arten von Mikrotomen

Es gibt verschiedene Typen von Mikrotomen für unterschiedliche Anwendungen:

  • Rotationsmikrotom: Der Standardtyp für Paraffinschnitte
  • Schlittenmikrotom: Für besonders harte Gewebe
  • Kryostat: Für Gefrierschnitte während Operationen
  • Ultramikrotom: Für elektronenmikroskopische Untersuchungen

Bedeutung in der Diagnostik

Das Mikrotom ist unverzichtbar für die pathologische Diagnostik:

  • Ermöglicht die Herstellung standardisierter Gewebeschnitte
  • Grundlage für alle histologischen Färbungen
  • Essentiell für die mikroskopische Untersuchung
  • Wichtig für die Qualität der Diagnose

Der Weg zur Diagnose

Nach dem Schneiden am Mikrotom folgen weitere Schritte:

  1. Aufziehen der Schnitte auf Objektträger
  2. Entparaffinierung
  3. Färbung der Schnitte
  4. Mikroskopische Untersuchung

Fazit

Das Mikrotom ist ein fundamentales Werkzeug der modernen Pathologie. Ohne die Möglichkeit, standardisierte ultradünne Gewebeschnitte anzufertigen, wäre die histologische Diagnostik nicht möglich. Die kontinuierliche technische Weiterentwicklung der Mikrotome trägt zur Verbesserung der diagnostischen Möglichkeiten bei.