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Was ist ein Mikrotom?
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- Till Heller
Was ist ein Mikrotom?
Ein Mikrotom ist ein Präzisionsgerät, das in der histologischen Diagnostik verwendet wird, um hauchdünne Gewebeschnitte anzufertigen. Diese Schnitte sind so dünn, dass sie unter dem Mikroskop untersucht werden können. Das Mikrotom ist damit eines der wichtigsten Werkzeuge in der Pathologie und Histologie.
Funktionsweise
Das Mikrotom funktioniert ähnlich wie ein sehr präziser Hobel. Es schneidet von einem in Paraffin eingebetteten Gewebeblock ultradünne Scheiben ab:
- Das Gewebe wird fest eingespannt
- Ein extrem scharfes Messer wird in definiertem Abstand am Gewebeblock vorbeigeführt
- Die entstehenden Schnitte (2-7 Mikrometer dünn) werden auf Objektträger aufgezogen
Arten von Mikrotomen
Es gibt verschiedene Typen von Mikrotomen für unterschiedliche Anwendungen:
- Rotationsmikrotom: Der Standardtyp für Paraffinschnitte
- Schlittenmikrotom: Für besonders harte Gewebe
- Kryostat: Für Gefrierschnitte während Operationen
- Ultramikrotom: Für elektronenmikroskopische Untersuchungen
Bedeutung in der Diagnostik
Das Mikrotom ist unverzichtbar für die pathologische Diagnostik:
- Ermöglicht die Herstellung standardisierter Gewebeschnitte
- Grundlage für alle histologischen Färbungen
- Essentiell für die mikroskopische Untersuchung
- Wichtig für die Qualität der Diagnose
Der Weg zur Diagnose
Nach dem Schneiden am Mikrotom folgen weitere Schritte:
- Aufziehen der Schnitte auf Objektträger
- Entparaffinierung
- Färbung der Schnitte
- Mikroskopische Untersuchung
Fazit
Das Mikrotom ist ein fundamentales Werkzeug der modernen Pathologie. Ohne die Möglichkeit, standardisierte ultradünne Gewebeschnitte anzufertigen, wäre die histologische Diagnostik nicht möglich. Die kontinuierliche technische Weiterentwicklung der Mikrotome trägt zur Verbesserung der diagnostischen Möglichkeiten bei.